Mirage
Laurent Ajina
Château Papillon des Arts St. Moritz
10. März – 31. März 2013
Mirage
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«Au beau milieu d'un desert, d'une route, l'innatendu se construit et semble flotter entre ciel et terre.»
—Laurent Ajina
Die Ausstellung von Laurent Ajina (geboren 1970 in Paris) erstreckt sich über alle drei Stockwerke des Château Papillon des Arts. «Mirages», der Titel der Ausstellung, verweist auf optische Phänomene der Täuschung und der Illusion. In der gleichnamigen Serie neuer Arbeiten (alle 2013) geht es denn auch zentral um ein Spiel mit unserer Wahrnehmung und die Frage, wie sich vor unseren Augen jenes Etwas konstituiert, das wir «Bild» nennen. In den mit schwarzem Marker auf weisser Leinwand gezeichneten Strukturen, die zusätzlich weiss gehöht sind, verschwimmt das Übereinander von Grund (Bildträger) und Bild und die Zeichnungen scheinen beinahe im Raum zu schweben. Auf diese Weise wird auch die Perspektive ad absurdum geführt und sie verliert ihre zugeschriebene Funktion, unserer Wahrnehmung eine natürliche Ordnung zu geben. Im zweiten Stock sind siebzig neue Zeichnungen aus der Serie «Come Closer» zu sehen. Jede Zeichnung hat den 2630 Meter hohen Engadiner Berg Munt Müsella zum Gegenstand. Die Skizzen, welche allesamt im November letzten Jahres entstanden sind, lesen sich als eine Versuchsanordnung, in der Laurent Ajina den immergleichen Gegenstand wieder und wieder abzubilden versucht. Indem er das Gesehene stetig abgleicht mit der persönlichen Erinnerung und in der Gewissheit, dass keine Zeichnung exakt mit der vorangegangenen übereinstimmt, wird aus der Serie ein Nachdenken über das Tun des Künstlers und den Sielraum zwischen Wahrnehmung und Imagination.