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19.05.02.07.2016

Heimat! Rückzugs- und Sehnsuchtsort. Hort der sicheren Werte und Spiegelbild des Immergleichen. Die Künstlerin Sandra Knecht untergräbt affirmativ das Konzept der Heimat. Sie verkocht Tiere und Pflanzen aus ihrer Lebensumwelt. Sie bedient sich der Bilder und Filme des populären Kanons, mit dem wir uns täglich – ob wir wollen oder nicht – konfrontiert sehen. Hinter dem Authentischen, dem Bekannten und Naheliegenden steckt ein gnadenloser Ausschlussmechanismus. Erzählungen, entworfen um einer Mehrheit Beruhigung der Existenz zu verschaffen. Die Abweichung der Regeln sind aber mehr als nur Differenz. Sie haben Konsequenzen. Mit #Troja geht Sandra Knecht diesen Verwerfungen nach, nicht durch eine romantisierende Aussenseiterposition oder einen moralischen Rigorismus der künstlerischen Avantgarde. Sie etabliert ästhetische Gratwanderung mit suchenden Bewegungen. Keine Überschreitung der gesellschaftlichen Norm sonderen die Verstärkung. Nichts ist klar, wenn alles klar ist. 

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Text: Stefan Wagner 

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